Zehn neue Krippenplätze in Lautern beschlossen

BA-Bericht vom 23.4.2013:

Zehn neue Krippenplätze in Lautern beschlossen

Die Gemeindevertretung hat mit den Stimmen aller Fraktionen den Weg für den Bau einer neuen Kinderkrippe in Lautern freigemacht. Zehn Plätze sollen im dortigen Kindergarten geschaffen werden, um Kinder unter drei Jahren zu betreuen.
Das entspricht etwa dem Bedarf, der sich nach einer Sichtung der Anmeldungen herauskristallisiert hat. Ob die Zahlen stimmen, vermochte Bürgermeister Jürgen Kaltwasser (SPD) allerdings nicht zu sagen. Man hoffe es. Die Eltern sind nicht verpflichtet, ihre Kinder anzumelden. Sie haben aber ab dem 1. August den Anspruch auf einen Betreuungsplatz.

Bescheid ist noch nicht da

Bis dahin wird die neue Krippe aber nicht fertig sein, das wiederholte Bürgermeister Kaltwasser vor der Gemeindevertretung. Der Bescheid über die Bewilligung von Landesmitteln für den Bau – immerhin 140 000 Euro bei 185 000 Euro Gesamtkosten – sei immer noch nicht im Rathaus eingetroffen. Er gehe aber davon aus, dass dies in den nächsten Tagen geschehe.

Immerhin ist bereits sicher, dass Lautertal das Geld bekommt. Das hatte vor Ostern bereits der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Stephan verkündet. Trotzdem darf die Gemeinde noch nicht mit dem Bauen anfangen. Erst wenn der Bescheid da ist, können die Arbeiten ausgeschrieben werden. Im günstigsten Fall werde die Krippe im Oktober fertig sein, schätzt Jürgen Kaltwasser.
Die Gemeinde könnte sogar noch mehr Geld vom Land bekommen, denn auch der Bau einer Kinderkrippe im ehemaligen katholischen Pfarrhaus in Reichenbach ist genehmigt worden. Daraus wird aber erst einmal nichts, die Gemeindevertreter stellten dieses Projekt zurück, wie vom Sozialausschuss empfohlen. Einerseits ist die Kosten-Nutzen-Rechnung hier ungünstiger; die Gemeinde müsste im Vergleich mehr Geld selbst in die Hand nehmen als in Lautern. Und andererseits werden die Plätze eben nach der Bedarfserhebung zunächst nicht gebraucht.

Trägerverbund soll folgen

Falls sich das ändert, soll ein Antrag auf den Bau von weiteren zehn Plätzen in Lautern gestellt werden. In das Pfarrhaus könnte dagegen eine Großtagespflege einziehen.
Die Gemeindevertretung folgte dem Sozialausschuss auch bei der Idee, die Betreuungseinrichtungen für Kinder in Lautertal in einem Trägerverbund zusammenzufassen. Ein erster Schritt dazu ist mit einem Arbeitskreis getan worden, in dem sich die Kirchengemeinden, die politische Gemeinde und die Gemeindeverwaltung künftig absprechen wollen.
Bürgermeister Kaltwasser stellte klar, dass die Kirchengemeinden in Gadernheim und Reichenbach nach wie vor bei der Finanzierung der Kindergärten mit im Boot sind. Es sei nicht so, dass die Gemeinde inzwischen deren Anteile mittrage. Bei den Kindergärten in Gadernheim, Lautern und Reichenbach trage die Kirche wie bisher 15 Prozent der Betriebskosten. Nur in Beedenkirchen und Elmshausen gebe es den Zuschuss nicht, weil diese Kindergärten erst eröffnet worden seien, als die Landeskirche ihren Gemeinden bereits die Übernahme neuer Verpflichtungen untersagt habe.
Die CDU stimmte zwar bei dem, Beschluss in allen Punkten mit, hatte aber dennoch Probleme mit dem Thema. Christiane Stock vermisste eine Tischvorlage dazu. Bürgermeister Kaltwasser sagte, es handele sich um das Ergebnis von Ausschuss-Beratungen. Dazu fertige der Gemeindevorstand keine Vorlagen an.

Diskussion um Sponsorengeld

Anja Müller (CDU) forderte, die von der Volksbank und der GGEW in Aussicht gestellten Spenden für den Naturkindergarten in Reichenbach auf alle Betreuungseinrichtungen umzulegen. Es sei nicht einzusehen, warum nur die zehn Kinder im Naturkindergarten von dem Geld profitieren sollten. Dazu sagte Frank Maus (GLL), bei den Spenden handele es sich um eine Anschubfinanzierung für den neuen Kindergarten. Daher könne das Geld nicht übertragen werden. Der Naturkindergarten sei für die Gemeinde deutlich billiger als die konventionellen Kindergärten.
Auch Klaus Harjes (SPD) kritisierte allerdings das bisherige Vorgehen der Gemeinde in der Sache. Wie Anja Müller rügte er, dass der Sozialausschuss auf einem Plakat für die Informationsveranstaltung zum Naturkindergarten als Veranstalter genannt gewesen sei. Der Ausschuss habe bisher nicht die nötige Transparenz in seiner Arbeit gezeigt. „Die Gemeindevertretung fühlt sich übergangen.“

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