Albrecht E. Arnold / pixelio.de

Weitere Krippenplätze nur in Lautern

BA-Bericht vom 6.4.2013:

Albrecht E. Arnold  / pixelio.de

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Weitere Krippenplätze nur in Lautern

Die Gemeinde Lautertal wird zunächst nur zehn neue Krippenplätze schaffen. Auf den weiteren Ausbau der U3-Betreuung soll mangels Nachfrage vorerst verzichtet werden, empfahl der Sozialausschuss der Gemeindevertretung. Der Beschluss fiel einstimmig und dürfte daher auch vom Parlament am 18. April bestätigt werden.

Die zehn Plätze sollen am evangelischen Kindergarten entstehen. Die Baukosten in Höhe von 185 000 Euro werden vom Land Hessen voraussichtlich mit 140 000 Euro bezuschusst werden. Eine entsprechende Mitteilung des Landtagsabgeordneten Peter Stephan (CDU) ist bisher aber noch nicht durch einen Bescheid aus Wiesbaden gedeckt, wie Bürgermeister Jürgen Kaltwasser (SPD) sagte.

Auf den Bau einer Krippe im ehemaligen Pfarrhaus der katholischen Gemeinde St. Andreas in Reichenbach würde zunächst verzichtet. Das Haus soll aber trotzdem für die Kinderbetreuung genutzt werden. Die Gemeinde empfahl es der Tageselternbörse in Bensheim für den Fall, dass sich in Lautertal eine sogenannte Großtagespflege etablieren würde. Dabei pflegen zwei Tageseltern gemeinsam bis zu acht Kinder zwischen einem Jahr und dem Schulkindalter.

Noch kein Geld für Gadernheim

Nach Angaben von Wolf Nevermann, GLL-Mitglied im Gemeindevorstand, werden nach einer Sichtung der verbindlichen Anmeldungen von Kindern derzeit nur neun Plätze für U3 gebraucht. Ein Unsicherheitsfaktor besteht noch wegen der geplanten Krippe in Gadernheim. Hier sollen sechs Plätze entstehen, die auch schon vergeben sind. Bürgermeister Kaltwasser sagte, für die Einrichtung sei ein Baukostenzuschuss für den April in Aussicht gestellt worden. Sollte wider Erwarten dieser Zuschuss nicht kommen, hätten die sechs Kleinkinder keinen Platz.

Vor Oktober kein Einzug

Die Krippe mit zehn Plätzen in Lautern wird allerdings auch nicht rechtzeitig fertig, um den Eltern mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August – ab dann greift der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz – auszuhelfen. „Das wird vorneweg Oktober“, sagte Kaltwasser. Es sei völlig unmöglich, in der verbleibenden Zeit bis August eine Krippe zu bauen. Bevor nicht der Bescheid über den Zuschuss vorliege, dürfe auch nichts weiter unternommen werden. „Das ist alles sehr unerfreulich“, so Kaltwasser, der daran erinnerte, dass der Antrag der Gemeinde inzwischen seit fast einem Jahr beim Land liegt.
Unsicher ist auch noch, inwieweit die Zahlen Nevermanns stimmen. Im Ausschuss wurden auch Zweifel laut, ob wirklich bereits alle Kinder angemeldet sind, für die ab August ein Anspruch auf eine U3-Betreuung geltend gemacht werden wird. Allerdings sieht sich die Gemeinde hier trotzdem gut aufgestellt, weil fehlende Plätze durch das Tageselternangebot ausgeglichen werden könnten.
Pfarrer Reinald Engelbrecht von der evangelischen Kirchengemeinde Reichenbach verwies darauf, dass es auch sieben Kinder über drei Jahren gebe, die ab Sommer einen Kindergartenplatz bräuchten, aber noch nicht hätten. Die Eltern dieser Kinder seien an einer Erweiterung des Kindergartens in Lautern um eine U3-Gruppe interessiert. Das lehnte der Sozialausschuss jedoch ab. Sandra Maus (GLL) sagte, bis zum Sommer werde es den Waldkindergarten in Reichenbach geben. Dadurch würden in den konventionellen Kindergärten Plätze frei.

Zentrale Steuerung geplant

Der Ausschuss sprach sich in seiner Sitzung am Donnerstag auch dafür aus, eine zentrale Stelle zur Steuerung der Kindergärten zu schaffen. Sie soll im Rathaus angesiedelt werden und sich an dem Modell aus Dautphetal orientieren, das vor einigen Monaten im Ausschuss vorgestellt worden war.
Allerdings wird es sich im Unterschied dazu zunächst um eine auf Lautertal begrenzte Zusammenarbeit der Kindergarten-Träger handeln. Andere Gemeinden sollen später eingeladen werden, sich zu beteiligen. In einem ersten Schritt soll die Steuerung der Vergabe der Kindergartenplätze zentralisiert werden.

 

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