Tourismus im Lautertal: mit der Kommunikation hapert es…

Tourismus im Lautertal: mit der Kommunikation hapert es…

Um ein Leitbild „Tourismus im Lautertal“ auf den Weg zu bringen, beauftragte die Gemeinde die Fachhochschule Worms mit einer Umfrage. Aus ca. 500 Gewerbetreibenden wählte die Gemeinde 62 aus, die sich mit Tourismus befassen. Weitere Betriebe die in dieser Liste nicht erfaßt waren, hatten die Möglichkeit, sich selbst bei der Verwaltung zu melden, um teilnehmen zu können. Diese wurde jedoch von niemandem genutzt. Von den 62 Befragten wurden 27 Fragebögen ausgefüllt und zurückgesandt. Obwohl dieser Rücklauf mit 44 % hoch ist, kann daraus dennoch kein repräsentatives Bild des Lautertaler Tourismus gezeichnet werden.
Gefragt waren neben Angaben zum Haupttätigkeitsfeld, zu Übernachtungszahlen und -dauer, zur Zahl der Mitarbeiter, zu Zukunftsplänen und zur Zusammenarbeit mit anderen Anbietern vor Ort vor allem Einschätzungen. Wie stark und in welcher Form profitieren Sie vom touristischen Aufkommen in Lautertal? Wie schätzen Sie das Verhältnis von Tagesgästen zu Übernachtungsgästen ein? Sehen Sie Chancen für eine Entwicklung, gibt es Bedarf für Verbesserungen? Welche Unterstützung kann die Gemeinde geben? Auch sollte geschätzt werden, wieviele Arbeitsplätze der Tourismus im Lautertal bietet.
Der erste Fragenkomplex trägt zur ausstehenden Ist-Analyse bei, die weiter fortgesetzt werden muß. Der zweite Teil ist der interessantere: denn die angegebenen Meinungen und Einschätzungen laufen weit auseinander. Es gibt keine einheitliche Bewertung des Stellenwertes des Tourismus, wohl aber einiges an Kritik und Wünschen. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Anbietern untereinander und mit der Gemeinde ist vordringlich notwendig. Mit diesen Informationen entließ Prof. Scherhag aus Worms die Gemeindevertreter und die diesmal zahlreich anwesenden Zuhörer in die touristische Zukunft. Die gemeinsame Willensbildung dafür soll in einem Arbeitskreis erfolgen, der am 31. Januar eingesetzt wurde. Diese Willensbildung kann als mögliches Ergebnis haben, daß es sich nicht lohnt an einem Tourismuskonzept weiterzuarbeiten, es kann jedoch auch dazu führen, daß es ein vernetztes Konzept für alle Ortsteile gibt, das gut in die Öffentlichkeit transportiert wird. Nachdem die Gemeinde bereits einiges in das Konzept investiert hat, ist nun also die Mitarbeit der Anbieter gefragt. Nicht zuletzt ist auch die eingeführte Tourismusfördersteuer genau für solche Projekte gedacht und soll dem gemeinsamen Erreichen dieses Zieles dienen. (M. Hiller)

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