Naturkindergarten informiert

BA-Bericht 14.3.2013

Naturkindergarten informiert über sein Angebot

Der Naturkindergarten Lautertal soll im Frühsommer die Kindergartenlandschaft in der Gemeinde ergänzen. Hinter der Initiative stehen der Verein fürNaturpädagogik Lautertal, aber auch die evangelische Kirchengemeinde Reichenbach sowie die politischen Gremien. Nachdem 2010 der Waldkindergarten in Schannenbach den Betrieb eingestellt hatte, hat die Natur- und Waldpädagogik damit ein gutes Standbein.
Es gibt auch in den anderen Kindergärten Waldtage. Der Ansatz eines Naturkindergartens geht jedoch über dieses Angebot hinaus und weist eine anerkannte pädagogische Konzeption auf. Der Trägerverein hat Kontakte zum Bundesverband der Wald- und Naturkindergärten sowie seit neuestem auch zu dessen hessischem Pendant.
Das tägliche Erleben der Natur im Wandel der Jahreszeiten ermöglicht es den Kindern, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln. „Auch die wertvolle Arbeit in Hege und Pflege des Wildbestands durch die Jäger und die Tätigkeiten des Forstes bei der nachhaltigen Waldpflege sind integraler Bestandteil des naturnahen Lernens“, betonen die Vorstandsmitglieder Svenja Hohenstein und Jens Grube vom Trägerverein. Es gehe in erster Linie darum, den Kindern einen ungestörten Blick auf ihre Umgebung zu ermöglichen. Hierzu gehörten klare Regeln und die Rücksicht auf Personen und Eigentum, aber auch der Verzicht auf vorgefertigtes Spielzeug. Zäune gehörten damit nicht zum Bedarf eines Naturkindergartens. Aufgrund von Absprachen und Regeln brauche es im Naturkindergarten lediglich Zäune, um Tiere davon abzuhalten, den Kindern zu nahe zu kommen.
Nachdem der Verein ein Grundstück in Reichenbach von der Gemeinde pachten könne, gehe es in den Endspurt bei den Vorbereitungen. Der Standort sei so gewählt, dass die An- und Abfahrt problemlos erfolgen könne, aber Felder und Wiesen sowie der Wald in der Nähe lägen. Bei Unwettern könnten der nahe gelegene evangelische Kindergarten und die Felsenmeerschule aufgesucht werden. Die Initiatoren weisen darauf hin, dass andere Grundstücke nur mit Erlaubnis der Eigentümer betreten werden.
Der Neustart wäre ohne die Unterstützung der Gemeinde nicht möglich gewesen, so der Trägerverein. Alle Parteien stünden der Naturpädagogik offen gegenüber. Die Gemeinde habe die Übernahme eines Teils der Kosten zugesagt, die nicht durch Elternbeträge und Spendeneinnahmen gedeckt sind. Zwei Sponsoren konnten gewonnen werden: Der Energieversorger GGEW sowie die Volksbank Bergstraße-Darmstadt-Groß-Gerau zählen zu den Förderern des Kindergartens.
Um die Bürger über die Naturpädagogik aus erster Hand zu informieren, laden der Sozialausschuss der Gemeindevertretung und der Trägerverein für Dienstag, 19. März, ab 20 Uhr zu einem Informationsabend in den Sitzungssaal des Rathauses in Reichenbach ein. Nach einer kurzen Einführung soll der Abend dazu genutzt werden, Fragen zu beantworten. Der Vorstand des Vereins, Naturpädagogen sowie Mitarbeiter von Hessen-Forst stehen dafür zur Verfügung.
„Aufgrund der Situation, dass in Lautertal – und speziell in Reichenbach – weit mehr Anmeldungen als Kindergartenplätze vorhanden sind, bitten wir alle Eltern, im Anschluss an die Informationsveranstaltung zu überlegen, ob ihr Kind in den Naturkindergarten gehen könnte“, so Sandra Maus (GLL) und Tobias Pöselt (SPD), die Mitglieder des Sozialausschusses sind. „Damit kann die dringend notwendige Entlastung des Reichenbacher Kindergartens erreicht werden.“

 

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